Tuesday 7 July 2015

Ceilidhs - die Kunst des schottischen Tanzens


Ceilidhs machen einfach nur Spaß und eigentlich bräuchte man nicht mehr dazu zu sagen. Wer die Chance hatte, zu einem richtig schottischen Ceilidh zu gehen, weiß was gemeint ist.
  

Scottische Scouts z. B. organisierten solche Tanzvergnügungen auf der Haarlem Jamborette 2015 in Holland:



Für all anderen möchte ich Iain Banks zitieren, der in seinem Roman Stonemouth den Ceilidh so akkurat beschrieben hat, dass dem nichts anderes hinzu zu fügen ist, außer vielleicht wann und wo Ceilidhs statt finden. Aber zunächst der Auszug aus Iain Banks Stonemouth:



Die Ceilidh Band war dabei das Equipment aufzubauen: schlecht gelaunte Typen so etwa in meinem Alter in schwarzen Kilts, Dreadlocks und klobigen Schuhen.

Sie nannten sich Caul of the Wild und wahren vermutlich sauer, dass sie nicht als erste an Red Hot Chilli Pipers gedacht hatten. Später würde es eine Disco geben, aber davor würde die Art von Juhuu, schwing-deine-Großmutter-bei-ihrem-Zeh Zeug stattfinden, welches bei der Art von Tänzen vorausgesetzt wird, die sie in den Schulen in dieser Gegend lehren, mit so anregenden Titeln wie Eightsome Reel (Runde für acht Personen), Dashing White Sergeant (Fescher, weißer Unteroffizier) und Strip the Willow (Schäle die Weide).



Vollblut Scottish Country Dancing bietet ein akustisches und visuelles Spektakel, das nichts für schwache Nerven ist. Abgesehen von einigen sanften Tänzen, wie der St Bernhard's Waltz (St Bernhards Walzer) - die im wesentlichen für Opas und Omas sind, damit sie sich gegenseitig über die Tanzfläche schieben und dabei frühere, glorreiche Zeiten wieder aufwärmen können, während alle anderen an die Bar gehen - ist das alles ziemlich verrücktes Zeug, betrunkene Leute, die an eine Meute sich drängelnder Rugby Spieler erinnern, wirbeln durch den Raum in zunehmend fragmentierten Haufen und versuchen sich daran zu erinnern, was zum Teufel als nächstes dran ist.



Der Gay Gordons (fröhliche Gordons) ist im Grunde genommen choreographiertes Chaos und ein Eightsome Reel ist ein geistesgestörter Marathon der einen Dr Titel im Tanzen voraussetzt. Zweihundertundsechsundfünfzig Takteinheiten

von herum sausen, rückwärts gehen, drehen, hopsen, pas-de-aufbauen, hüpfschreiten, aufeinander-folgend-Partner-tauschen-bis-du-wieder-bei-dem-bist-mit-dem-du-angefangen-hast Musik ist normal, aber der echte Eightsome dauert vierhundertvierundsechzig Takteinheiten, und egal wie fit du am Anfang bist, es ist immer schrecklich gut, zum Ende zu kommen.



Der Anlass für den Ceilidh in Stonemouth war eine Hochzeit. In den allermeisten Fällen ist es jedoch eine Veranstaltung für einen guten Zweck. Das sind oft "bring your own" Ceilidhs, wo man sich seine eigenen Erfrischungen mitbringt (alkoholische und nicht alkoholische Geträmke, sowie Knabbersachen), obwohl bei einigen Ceilidhs nicht alkoholische Erfrischungen angeboten werden, die manchmal im Eintrittspreis enthalten sind und manchmal nicht. 

Es empfiehlt sich auch, einzelne Pfundstücke mit sich zu führen, für Raffle tickets (Lottery lose) und die gelegentliche Flasche Whisky, die es hin und wieder zu gewinnen gibt.


Dabei versucht jeder nach Belieben sein Pfund so nah wie möglich an die Flasche zu bringen und man hat so viele Versuche hat wie man Pfundstücke in der Tasche hat.



In Huntly tanzen die Leute auch schon mal auf der Straße






Während des Sommers veranstaltet die hiesige Touristenorganisation Ceilidhs

und im Herbst gibt es den Halloween Ceilidh in Huntly....


 ....wo tanzen mit einem Baum die Dinge noch ein wenig komplizierter machen kann


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